Die Judo Kata
„Kata“ bedeutet im Wortsinn Form, Stil, Muster. Speziell in den japanischen Kampfkünsten sind festgelegte „Formen“ wichtige Hilfsmittel, um die überlieferten Techniken und Prinzipien der jeweiligen Kampfkunst üben zu können und diese im Bewegungsgedächtnis zu archivieren. Heute wird Kata im Judo unter verschiedenen Gesichtspunkten geübt:
Kata als Basis-Techniktraining und Übungsform
In einer geschlossenen Situation die exakte Ausführung von Techniken und beispielhafte Anwendung von Prinzipien immer wieder und gut reproduzierbar zu trainieren, ist die Hauptfunktion von Kata. Dies bezieht sich sowohl auf einzelne Techniken als auch auf komplexere Technikreihen. In der einfachsten Form ist jedes systematische, verabredungsgemäße Üben, sowohl mit als auch ohne Partner, eine Kata, was bedeutet, dass jeder Trainer diese Übungsform in vielfacher Weise einsetzt.
In den Judo Kata werden viele Grundsituationen des Kampfs beispielhaft bzw. prototypisch dargestellt und gelöst, sodass der Übende, darauf aufbauend, in einer offenen Situation, z. B. dem Randori, seine eigenen Lösungswege für ähnliche Situationen finden kann.
Kata als Judodemonstration und Ritual
Kata ist immer auch schon Mittel zur Demonstration der Prinzipien und Grundlagen des Judos gewesen. Außerdem wird der rituelle Charakter von Kata dadurch deutlich, dass im Kodokan und anderen japanischen Dojos nicht nur zu besonderen Anlässen und Festen stets Kata-Demonstrationen erfolgen, sondern z. B. auch als Zeremonie zur Eröffnung von bedeutenden Wettkämpfen.
Kata als Prüfungsfach
Nachdem Kata sowohl eine Basis-Übungsform,als auch eine gute Demonstration der Basis-Prinzipien darstellt, ist es nur nahe liegend und konsequent, dieses auch in den Kyu- und Dan-Prüfungen abzufragen. Auch dies hat Tradition in fast allen Kampfkünsten, seitdem Kano das System der transparenten Graduierung eingeführt hat und dies von anderen Stilrichtungen übernommen wurde.
Kata als Wettkampfform
Kata-Wettbewerbe stellen eine gute alternative Wettkampfform für Jugendliche, Breiten-, aber auch Leistungssportler zum Shiai dar, wodurch sie auch ein wichtiger Baustein dabei sind, Judo für alle Alters- und Leistungsklassen ein Leben lang abwechslungsreich und attraktiv zu halten.
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