Anmerkungen zum Video „BASICS Christian Tissier Shihan“

Letzte Woche hatte ich das obige Video gepostet. Horst hat das dazu angeregt einen Beitrag zu schreiben, welcher nun Folgt.

Gerade habe ich mir das Tessier-Video angesehen und es gefällt mir ausgesprochen gut.
Zeigt es doch, dass Aikido ja auch Bewegungskunst ist.
Also die Fähigkeit, sich selbst angemessen und gefühlvoll im richtigen Moment auf eine bestimmte Art zu Bewegen.

Dadurch verändert man die Struktur/Position des Partners so sehr, dass dieser in Bedrängnis gerät und seinen Angriff aufgeben muss um sich zu schützen.
Damit dies gelingt, braucht man aber zunächst ein gehöriges Maß an Selbstwahrnehmung und Körpergefühl.
Dies muss sich im Laufe der Jahre, während des Trainings entwickeln und verfeinern.
Erfolgreiches, harmonisches Aikido kann erst entstehen, wenn man verstanden hat, dass man ausschließlich etwas mit seinem eigenen Körper macht und alleine dadurch den anderen beeinflusst.
Leider unterliegen viele, auch fortgeschrittene, Aikidoka dem Irrtum, etwas mit dem Partner (gegen den Angreifer) machen zu müssen.
Sie zwingen dem Partner dann ihre Technik, ihre Idee von Aikido auf und scheinen sich erst richtig wohl zu fühlen, wenn’s auf der Matte kracht und rumst.
Das Wissen, dass Aikido in dem Moment, indem ich es erzwingen will aufhört Aikido zu sein, wird dabei entweder ignoriert oder ist nicht vorhanden.
Da ihre Selbstwahrnehmung gestört oder nicht existent ist, bemerken sie auch nicht, was ihr Vorgehen bei den Trainingspartnern auslöst. (Die müssen sich halt richtig bewegen …!)
Das Ergebnis ist dann ein Aikido, das quasi mit der Brechstange ausgeführt wird und das niemand lange ausüben kann und will, weil es frustriert und verschleißt!
Ein schönes Beispiel für Bewegungskunst (Selbstwahrnehmung und Körpergefühl) zeigt, auch wenn es keinen direkten Bezug zum Aikido zu geben scheint, dieses Video:

https://www.youtube.com/watch?v=jZ572yLH9sc&feature=player_embedded

Die Beinarbeit finde ich unglaublich. Wenn man genau hinschaut fällt auf, dass die Bewegung überwiegend im unteren Körperbereich stattfindet.
Oberkörper und Arme sind relativ bewegungslos. Auch bleibt das Gleichgewicht stets sicher erhalten.
Am meisten Erstaunt mich, dass der Kopf keine vertikale Bewegung zu haben scheint. Er bleibt immer auf der gleichen Höhe.
Dies ist Bewegungskunst auf höchsten Niveau. So etwas braucht eine lange Übung und kann nur total entspannt und locker funktionieren.
Womit wir dann auch schon wieder beim Aikido wären … 🙂

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