Mannschaft des 1. Budo Club Eschweiler zeigt in der Landesliga ihr Potential
Eschweiler/Walheim. Es war das erwartete Gipfeltreffen in der Judo Landesliga Köln der Männer. Am Samstagabend ging es für nur noch zwei Vereine um den Aufstieg in die Verbandsliga. Sowohl die Kämpfer des 1. Budo Club Eschweiler, als auch die Mannschaft des TSV Hertha Walheim waren bis zu diesem letzten Kräftemessen auf der Judomatte ungeschlagen. Für die Judoka von der Inde ging es gewissermaßen in die Höhle des Löwen, um den Gastgebern aus Walheim zu zeigen, was auch ein kleiner Judoverein mit der richtigen und beherzten Einstellung leisten kann.
Zunächst mussten die Kämpfer rund um Trainer Dieter Degenhart jedoch noch eine weitere Hürde auf dem möglichen Weg in die Verbandsliga nehmen.
Die Begegnung gegen die ebenfalls als Gastmannschaft antretenden Hoffnungsthaler gestalteten die Judoka aus Eschweiler ganz im Stil der zurückliegenden Kämpfe. Sie dominierten fünf der sieben Gewichtsklassen und mit den Punkten von Felix Dreßen (-60kg), Karl Bernhard Bolz (-73kg), Dirk Assmann (-81kg), Martin Fink (-90kg) und Adrian Mathyl (+100kg) endete der Mannschaftskampf deutlich mit fünf zu zwei für den 1. BCE.
Für den letzten Kampftag hatte der TSV Hertha Walheim extra für das Duell gegen den Eschweiler Budo Club für Verstärkung ihrer eigentlichen Landesligamannschaft durch einige starke Kämpfer gesorgt. Davon ließen sich die Kämpfer aus der Indestadt jedoch nicht sonderlich beeindrucken, sondern gingen nur noch ehrgeiziger in das letzte Mannschaftsduell dieser Saison. In der Klasse bis 73kg sorgte Karl Bernhard Bolz für die eins zu null Führung und beendete damit eine für ihn perfekte Saison ungeschlagen. Auch Abiturient Sebastian Emondts, der im Moment seinen Dienst bei der Bundeswehr ableistet, holte einen Punkt für die Eschweiler Kämpfer, während die Stimmung in der Halle aufgrund der spannenden Kämpfe brodelte. Nachwuchsass Felix Dreßen musste sich leider im Leichtgewicht seinem Gegner geschlagen geben. Neuzugang Adrian Mathyl trat erneut im Schwergewicht an. Hier sah er sich dem bundesligaerfahrenen Tobias Albuschies gegenüber. Beherzt und mit viel Mut bot er dem Walheimer Schwergewicht einen engagierten Kampf, konnte den Druck gegen den erfahrenen Kämpfer jedoch nicht über die gesamte Kampfzeit aufrecht halten und gab den Punkt ab. Auch Andreas Winkel sah sich in der Gewichtsklasse bis 90kg einem talentierten Judoka gegenüber, der extra an diesem entscheidenden Kampftag die Walheimer Mannschaft in dieser Gewichtsklasse verstärkte. Winkel musste sich geschlagen geben. In der Klasse bis 100kg trat für den 1. BCE Dirk Assmann an und stand mit Roland Schiffler ebenfalls einem ehemaligen Bundesligakämpfer des Aachener Judovereins gegenüber. Mit einem extrem konzentrierten und harten Griffkampf brachte Assmann den Walheimer Hünen, der etwa 25kg mehr auf die Waage bracht aus dem Konzept und schickte ihn mit einer spektakulären Wurftechnik auf die Matte. Vor dem alles entscheidenden Duell in der Gewichtsklasse bis 81kg stand es also drei zu drei unentschieden. Ein Unentschieden hätte den Indestädtern zum Meistertitel und dem damit verbundenen Aufstieg gereicht. Da die Walheimer aber um die Stärke der Eschweiler Judoka gerade in den mittelschweren Gewichtsklassen wussten, stellten sie dem Eschweiler Kapitän Martin Fink einen wahren Veteranen gegenüber. Jörg Heynen gewann beispielsweise bereits Medaillen auf Welt- und Europameisterschaften der Senioren. Fink dagegen musste sich in den letzten Monaten aufgrund von Knie- und Fußverletzungen im Training zurücknehmen, um überhaupt die Wettkämpfe für seine Mannschaft bestreiten zu können.
Nach einer kleinen technischen Wertung für Fink, der sein absolutes Maximum für den Aufstieg seiner Mannschaft gab, glich Heynen mit taktischer Finesse durch zwei Strafen für Fink den Kampf aus. Nach der letzten Kampfunterbrechung waren lediglich noch sieben Sekunden zu kämpfen. Die Kampfrichter gaben dem Eschweiler Kapitän jedoch eine Sekunde vor Kampfende eine weitere Strafe, die den Sieg und gleichzeitig die Meisterschaft für den TSV Hertha Walheim bedeutete.
Die Stimmung nach einer solch knappen Entscheidung war zunächst auf dem Tiefpunkt, vor allem weil man sich gegen die im bisherigen Verlauf der Saison angetretene Walheimer Besetzung noch mehr ausgerechnet hatte.
Neben der momentanen Enttäuschung über den knapp verpassten Aufstieg war Trainer Dieter Degenhart aber vor allem Stolz auf seine Mannschaft, in der sich nach seiner Aussage jeder der Kämpfer den Aufstieg mit seinem Willen und seinen Leistungen mehr als verdient hätte. Nach einer spektakulären und spannenden Saison gilt es für die Eschweiler Judoka nun über den Winter gut zu trainieren, und das Ziel Aufstieg nicht bis zum Beginn der nächsten Saison aus den Augen zu verlieren.