Aikibatto Jo – Übungen gegen das Schwert – Feedback

In einem der letzten beiden Beiträge habe ich zwei Fragen bezüglich eines Videos, recht profokant gestellt.

Wer noch einmal nachlesen möchte, kann dies hier gerne tun: Jo gegen Schwert-Techniken

Inzwischen habe ich auch eine Antwort erhalten, welche ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte. Am 26.01.2016 um 16:16 schrieb Horst Strohm:
„Frage: 1.) Warum muss ich einen Schwertangriff, so wie er hier ausgeführt wird mit einem Schlag mit dem Stock gegen das Knie/Bein stoppen?
Der Schwertträger wird kaum noch einen Schritt machen, da er sich neu orientieren muss. Die Handlung dauert somit viel zu lange.

In dem Moment, wo das Schwert zum Angriff erhoben wird, öffnet sich im gedan (unteren) Bereich des Angreifers eine Lücke.
Das Bein/Knie ist für einen Moment ungeschützt. Diese Lücke nutzt der Verteidiger aus, indem er die Angriffslinie verlässt und gleichzeitig das Knie angreift.
In dem Clip (Aikibatto Jo1) folgt daraufhin der Schlag zum Kopf des Angreifers. Aus der Jo-Position davor wäre auch noch ein Stoß zum Solarplexus oder zur Kehle möglich,
ehe der finale Schlag zum Kopf ausgeführt wird.
Stenudd Sensei führt die Jo-Techniken hier etwas langsam aus. Vermutlich um sie nachvollziehbar darzustellen.
Shoji Nishio Sensei zeigt in seinen Lehrvideos mit Bokken und Jo, wie es in Echtzeit aussehen kann.
So zum Beispiel in diesem Clip: https://www.youtube.com/watch?v=JARaet_Bwfw
Hier wird deutlich, wie blitzschnell und gnadenlos er die Lücken, die beim heben des Schwertes entstehen, zu seinem Vorteil nutzt.
Der Angriff zum Knie wird bei Ihm nur angedeutet und man muss schon genau hinsehen um ihn zu erkennen.
Wenn man diesen genialen Techniker beim Umgang mit den Jo zuschaut, tauchen die Zweifel, wie sie beim betrachten des Aikibatto-Clips entstehen erst gar nicht auf!

Frage: 2.) Ist es nicht etwas vermessen eine Schwertattacke (man überlege mal wie scharf ein Katana war/ist) mit einem Stock zu blocken?

Die Schneide des Schwertes wird nicht geblockt, sondern die seitliche Klinge oder der Schwertrücken. Wenn dies richtig gemacht wird, bleibt das Jo unbeschädigt.
Dies erfordert allerdings ein gehöriges Maß an Übung!
Muso Gonnosuke, der Begründer des Jodo hatte verschiedene Schwertstile gemeistert, bevor er die Techniken mit dem Stock entwickelte.
Er wusste also genau worauf er sich einließ, wenn er mit dem Jo gegen Schwerter antrat.
Näheres dazu kannst Du hier nachlesen:
http://www.kcdw.de/jodo.htm“

Vielen Dank an Horst! Weitere Rückmeldungen sind gerne willkommen!

Nach oben scrollen
Cookie Consent mit Real Cookie Banner